Nach dem Punktgewinn gegen Aufstiegsaspirant Heiligenrode am vergangenen Donnerstag, war am gestrigen Samstag die Reserve des TSV Mardorf zum Derby zu Gast in Obermelsungen.
Die zweite Mannschaft des TSV Obermelsungen zeigte dabei über 90 Minuten ein überzeugendes Spiel und ließ Mardorf nach einer bitteren 0:3 Hinspielpleite nicht den Hauch einer Chance und gewann auch in der Höhe verdient mit 6:0 (2:0).
Doch zunächst lief der Obermelsunger Offensivmotor nicht ganz so rund. Bis zum gegnerischen Sechzehner kombinierten die Grün-Weißen sehr gut. Über den rechten Flügel setzten sich A. Wagner und J. Hupfeld immer wieder gekonnt in Szene und sorgten mit ihren scharfen Hereingaben für ordentlich Gefahr. Doch den Abnehmerinnen fehlte zum Teil noch die nötige Spannung oder das Quäntchen Glück um die Anspiele zu verwerten. Aber auch Gästetorfrau Höse entschärfte gekonnt die eine oder andere Großchance der Hausherrinnen. Vor allem S. Arnold, die gefährlich vom linken Flügel kam, lieferte sich mit Höse immer wieder spannende Shootouts, die zunächst die Mardorfer Torfrau für sich gewann.
Erst in der 27. Minute konnte Obermelsungen seine drückende Überlegenheit in ein Tor ummünzen. Y. Discher spielte präzise den Ball auf Stürmerkollegin A. Stieghorst, die am 2. Pfosten den Ball im Netz versenkte. Einige Minuten später dann die erste und einzige Mardorfer Großchance, die Gefahr für das Gehäuse von Torfrau R. Hübel brachte. Nach einem Eckball war es P. Vollmers vom heimischen TSV, die den Ball klären wollte, diesen dabei aber an den Pfosten knallte. Bis auf diese eine Unkonzentriertheit sollte die TSV-Defensive um Libera V. Hübel und Verteidigerinnen N. Rauschenberg und P. Vollmers keine Schwierigkeiten haben. Vielleicht war das Fast-Eigentor nochmal ein Weckruf für die Fuldatalerinnen, die an ihre hauchdünne Führung erinnert wurden. Denn fast im Gegenzug wurde das 2:0 gemacht. Druckvoll spielten Hupfeld und Wagner auf, wobei letztere entschlossen abschloss und Mardorf derart unter Druck setzte, dass L. Hessler den Ball selbst im Kasten von Höse unterbrachte.
Mit einer relativ zufriedenstellenden Führung ging es dann zum Pausentee.
Für die zweite Halbzeit hatte Trainer- und Betreuerin J.Wachendörfer die Mannschaft nochmal heiß gemacht und mehr von ihren Schützlingen gefordert. Diese waren auch von Sekunde 1 an gewillt diese Forderung umzusetzen. Die hereingekommene S. Bauer ersetze N. Rauschenberg auf der Verteidigerposition. N. Rauschenberg ersetzte ihre gut kämpfende, aber angeschlagene Cousine L. Rauschenberg im linken Mittelfeld. Diese Umstellung sollte sich noch lohnen… Die nahezu beschäftigungslose R. Hübel wurde im Tor von C. Becker abgelöst. Auch dieser Wechsel sollte sich am Ende noch auszahlen. Doch zunächst Schlug die Stunde von N. Rauschenberg. 3 Minuten nach Wiederanpfiff nahm sie sich ein Herz und zirkelte das Leder vom linken Flügel aus in die rechte untere Ecke. Gegen diese überragend gespielte Bogenlampe kam selbst Höse nicht an, die nach dem Spiel anerkannte, dass das ein Supertor gewesen sei. Mit dem 3:0 hätte man meinen können, dass der Widerstand der Gäste gebrochen war, doch diese hielten gegen die druckvollen Angriffe von J. Schilder, Wagner, Stieghorst, Böttner und Hupfeld dagegen und auch die harmonisch kombinierenden Discher und Arnold scheiterten zunächst immer wieder an Höse, der vielbeinigen Mardorfer Abwehr, aber eben leider auch an der eigenen teilweise mangelnden Kaltschnäuzigkeit vorm Tor. 10 Minuten vor Schluss brachte Arnold mit ihrem Treffer den heimischen TSV endgültig auf die Siegerstraße. Alleine lief die schnelle Stürmerin auf die herauseilende Höse zu. Anstatt aber den direkten Abschluss zu suchen, umkurvte sie Höse präzise und mit hohem Tempo. Frei vor dem leeren Tor stehend, drosch sie das Leder in die Maschen. Die gleiche Spielerin leistete auch die Vorarbeit für den 5. Obermelsunger Treffer. Ähnlich wie beim 4. Tor versuchte Arnold Torfrau Höse zu umkurven, die jedoch zu spät kam und die enteilte Arnold von den Beinen holte. Entschlossen trat dann die 19-Jährige J. Hupfeld an und verwandelte den fälligen Strafstoß saucool in der rechten oberen Ecke. Doch Obermelsungen lief jetzt richtig heiß und hörte nicht auf druckvoll nachzusetzen. So war es Torfrau R. Hübel, die nach Hereingabe von Arnold Torwart Kollegin Höse am kurzen Pfosten überwand. Danach passierte nichts mehr und der gut leitende Schiedsrichter M. Allmeroth besiegelte mit seinem Schlusspfiff den Sieg der grün-weißen Hausherrinnen.
Ein hochverdienter Derbysieg wurde im Anschluss mit einer Kiste, lauter Musik und viel guter Laune in der TSV Kabine gefeiert.
Nichtsdestotrotz möchten wir, die Spielerinnen und Verantwortlichen vom TSV Obermelsungen, an dieser Stelle nocheinmal unseren verstorbenen Vereinsmitgliederin Helmut Seitz und Anna Schormann gedenken.
In unserer heutigen, hektischen Zeit ist es nicht mehr selbstverständlich sich aufopferungsvoll im Vereinsleben zu beteiligen. Beide werden daher eine große Lücke in der TSV Familie hinterlassen. Mögen sie jedoch nun in Frieden ruhen. Den Hinterbliebenen möchten wir unsere aufrichtige Anteilnahme aussprechen.
Es spielten: Raissa-Maria Hübel, Vanessa Hübel, Paula Vollmers, Nina Rauschenberg, Jana Schilder, Lina Rauschenberg, Sophia Arnold, Alica Wagner, Janina Hupfeld, Anja Stieghorst, Yvonne Discher, Nicole Böttner, Svenja Bauer und Christina Becker.
von Vanessa Hübel