In der Frauenfußball-Kreisoberliga schlug der TSV Obermelsungen II am Donnerstag zu Hause den SV Reichensachsen mit 2:1 (0:1).
Obermelsungen II machte am gestrigen Donnerstagabend einen weiteren wichtigen Schritt in Richtung Klassenerhalt. Mit dem SV Reichensachsen empfing man zwar Gäste, die nicht mit im Abstiegskampf stecken, die man aber mit einer disziplinierten, engagierten und geschlossenen Mannschaftsleistung für schlagbar hielt. Wo man im Hinspiel noch mit dem kleinen und ungewohnten Kunstrasenplatz haderte, so konnte man nun auf heimischen Geläuf antreten.
In der glutroten Abendsonne über Obermelsungen dominierten die Hausherrinen die Gäste nach Belieben. Im gewohnten 1-4-4-2- System stand man stabil in der Defensive und kreierte eine Großchance nach der anderen. Vor allem Carolin Weißkopf, Vivien Harbusch und Jessica Albien liefen das eine oder andere Mal gefährlich auf das Tor der Gästetorhüterin F. Keudel zu, ohne jedoch zur verdienten Führung einschießen zu können. Die Chancenverwertung bleibt die Schwäche der Hausherrinnen. Reichensachsen versuchte sich mit allen Mitteln aus der Obermelsunger Belagerung freizuspielen, doch vor allem in den Anfangsminuten verschob der TSV so gut und clever, dass man so gut wie immer mit Überzahl in Ballnähe agieren konnte und den Ball schnell zurückeroberte. Die Gäste suchten schließlich ihr Glück in langen Anspielen auf ihre wieselflinke Stürmerin S. Ludwig, die jedoch von J. Konetzka mit Bravour und vor allem mit fairen Mitteln an die Kette gelegt wurde. So konnte der SV nur vereinzelt und dann relativ harmlos vor das Tor von C. Becker gelangen. Diese warnte jedoch, dass sich die mangelnde Chancenverwertung noch bitterböse rächen könnte. Die böse Vorahnung der erfahrenen TSV Torfrau sollte sich bewahrheiten. Nach einem Freistoß in der 43. Minute im Bereich der linken Eckfahne agierten die Obermelsungerinnen zu schläfrig in der Defensive und ließen P.-A. Röder im 5er frei zum Kopfball kommen, der unhaltbar im Netz einschlug.
Mit diesem Rückschlag ging es in die Halbzeit. Kritisch wurden die wenigen Fehler analysiert, aber vor allem hervorgehoben wurde das bereits geleistete. Nämlich, dass man eine Mannschaft fast 45 Minuten in allen Belangen dominierte. Mit flammenden Ansprachen wurden nochmal alle Kräfte für die zweiten 45 Minuten mobilisiert, in denen man das Spiel drehen wollte.
Mit dem Anpfiff bot sich den Zuschauern dasselbe Bild. Obermelsungen nahm den Kampf verbissen an und drehte auf. Vor allem nun auch über die linke Seite durch die lauffreudige unermüdliche Janina Hupfeld, die den einen oder anderen gefährlichen Ball gekonnt in den Strafraum brachte. Es waren keine 10 Minuten gespielt da konnte Obermelsungen den Treffer zum Ausgleich markieren. Nach einem Pass von Temiz auf Albien, setzte diese sich gekonnt durch und wuchtete das Leder zum 1:1 in die Maschen. Mit neuem Auftrieb wurde weiter für die wichtigen Punkte gearbeitet. Doch die couragierte Leistung in der ersten Halbzeit kostete Kraft, sodass Reichensachsen den einen oder anderen Nadelstich setzen konnte. Obermelsungen hat jedoch aus den Fehlern der Vergangenheit gelernt und agierte viel konzentrierter und vor allem auch konsequenter im Defensivverhalten, sodass das Tor von Becker nun für den restlichen Verlauf des Spiels vernagelt sein sollte.
In der mittlerweile 83. Minute dann die spielentscheidende Szene. Der ansonsten unauffällig pfeifende Schiedsrichter ahndete ein vermeintliches Foulspiel einer Gästespielerin im Mittelfeld nicht, sodass Obermelsungen zum Tempogegenstoß ausholte. Die Gäste reklamierten vehement auf Foulspiel, doch der Schiedsrichter ließ weiterlaufen. Albiens Pass fand in Henneberg eine dankbare Abnehmerin, die im Strafraumgestocher es verstand den Ball im Netz unterzubringen.
In der Folgezeit versuchte Reichensachsen noch auf den Ausgleich zu drängen doch keine Obermelsungerin scheute einen Laufweg, sodass man das Ergebnis hielt und verdient aufgrund der Dominanz gewann.
Bereits am morgigen Samstag steht der nächste Knaller ins Haus. Beim TSV Eintracht Waldeck geht es in die dritte Partie in der Woche der Wahrheit. Diese Partie könnte eine kleine Vorentscheidung im Abstiegskampf sein. Man darf gespannt sein, was das junge Obermelsunger Team, dass bereits in den vergangen Wochen nah dran war das Topteam aus Rhoden zu schlagen oder 70 Minuten lang mit dem SV Seigerthausen mithielt, aus dem Hut zaubert.
Zum Abschluss muss man noch anmerken, dass das Spiel einen weitestgehend überaus fairen Charakter aufwies. Vielen Dank dafür! Fair Play geht immer vor!
Es spielten: Christina Becker, Vanessa Hübel, Katherine Felski, Janne Konetzka, Svenja Bauer, Carolin Weißkopf, Nina Rauschenberg, Cathrin Heidelbach, Büsra Temiz, Vivien Harbusch, Jessica Albien, Janina Hupfeld, Dana Krippendorf, Anna Henneberg
von Vanessa Hübel