Ahnatal – Eine herbe 2:7 (1:2)-Klatsche setzte es vergangenen Samstag für den TSV Obermelsungen II beim SV Ahnatal nachdem man zuletzt drei Mal in Folge als Sieger den Platz verließ.
Obermelsungen, mit leicht veränderter Abwehr und Rückkehrerin Lena Stern, versuchte in den Anfangsminuten das Spiel zu machen und für die unglückliche 0:2 Niederlage aus dem Hinspiel zu entschädigen. Bis zum Strafraum der Blau-Weißen Gastgeberinnen kombinierte man gut, lediglich der letzte Pass oder der Torabschluss wurde bis dahin zu fährig gespielt. Ahnatal setzte immer wieder gefährliche Nadelstiche mit langen Bällen auf ihre Top-Stürmerin S. Massell. Becker im Tor der Gäste konnte sich mehrere Male glänzend auszeichnen. In der 23. Minute dann das 1:0 durch M. Reinbold. Der Ball wurde über die zu weit aufgerückte Obermelsunger Abwehrkette gespielt, sodass Reinbold, frei vorm Tor stehend, keinerlei Probleme hatte den Ball im Tor unterzubringen.
Die Obermelsunger Antwort auf den bis dahin unglücklichen Rückstand folgte prompt (26. Spielminute). Wieder kombinierte man sich gut bis vor den Strafraum. Dort nahm sich dann C. Weißkopf ein Herz, deren Schuss sich unhaltbar ins lange Eck herabsenkte. Doch auch Ahnatal ließ sich nicht aus dem Konzept bringen. Eine Minute nach dem Ausgleich verwertete S. Brand einen Freistoß per Kopfball zum erneuten 2:1 Führungstreffer. In den restlichen Minuten der ersten Halbzeit drückte Obermelsungen stark auf den Ausgleichstreffer. Vor allem die eingewechselten Stern und Berg brachten frischen Wind ins Obermelsunger Offensivspiel und wirbelten kräftig. Leider war der Gäste-Elfe der verdiente Ausgleichstreffer nicht mehr vergönnt.
In der zweiten Halbzeit begann die Zeit von S. Massell, die bis dahin gut von J. Schilder an die Kette gelegt wurde. Schilder musste jedoch mit Kreislaufproblemen, geschuldet von einem Zusammenstoß aus der ersten Halbzeit vom Platz. Gute Besserung an dieser Stelle. Was sich in der Zeit zwischen der 49. Minute bis zur 62. Minute abspielte, lässt sich nur schwer in Worte fassen. Obermelsungen verlor komplett die Ordnung, vielleicht auch der vielen Umstellungen geschuldet. Sowohl im Mittelfeld bekam man keinerlei Zugriff mehr auf das Spielgeschehen und im Abwehrverbund ließ man die gefährlichen Spitzen der Hausherrinnen zu oft gewähren, anstatt den Zweikampf zu suchen. Massell knockte den TSV mit drei Treffern und einer Vorlage für J. Krnjic aus. Obermelsungen befand sich nach dieser Zeit an einem Scheideweg: So weiterspielen und zweistellig nach Hause geschickt werden oder die Ordnung und vor allem den Mut wiederfinden und das Spiel wie in der ersten Halbzeit offen gestalten.
Obermelsungen wählte letzteres. Der Frust über die bis dahin verkorkste zweite Halbzeit setzte neue Kräfte frei. Die letzte halbe Stunde des Spiels spielte nur noch ein Team und das waren die hoffnungslos hintenliegenden Gäste. Chancen für Ahnatal ergaben sich kaum noch. Stattdessen suchte man in der Spitze immer wieder die beiden erfahrenen Obermelsunger ,,Muttis“ Wachendörfer und Stern. Stern krönte ihr Comeback nach über 1 1/2 Jahren fußballfreier Zeit mit ihrem Treffer zum 2:6 aus Obermelsunger Sicht.
In der Nachspielzeit dann noch das bittere 7:2 für Ahnatal durch ein Eigentor der Obermelsunger Mannschaft.
Eine extrem ärgerliche und vor allem vermeidbare Niederlage. Die Obermelsungerinnen zeigten 70 Minuten lang eine mindestens ebenbürtige Leistung und versäumten es den ersten Matchball im Abstiegskampf zu nutzen.
Was Hoffnung macht, ist die Reaktion des gesamten Teams. Anstatt das Spiel herzuschenken und aufzustecken, motivierte man sich gegenseitig erneut zu kämpfen und nicht aufzugeben. Die Moral der Fuldatalerinnen ist auch nach der bitteren 2:7 Niederlage intakt.
Es spielten: Christina Becker, Svenja Bauer, Jana Schilder, Vanessa Hübel, Carolin Weißkopf, Janina Hupfeld, Cathrin Heidelbach, Anna Henneberg, Christina Ratz, Nina Rauschenberg, Anja Stieghorst, Lena Stern, Juliane Wachendörfer und Marike Berg.
von Vanessa Hübel