Ausgangsposition
Die Saison 2023/2024 stand für den TSV Obermelsungen unter einem ganz besonderen Stern: Erstmals spielten die 1. Herren in der Gruppenliga und mussten damit umgehen, dass die meisten sie als sofortiger Absteiger auf dem Zettel hatten. Ein ähnliches Bild bot sich der Zweitvertretung in der Kreisliga A. Nach einer Vorjahresplatzierung, die nur knapp vor den Abstiegsrängen lag, sollte in dieser Saison ein Nichtabstieg möglichst frühzeitig gesichert werden. Beide Teams waren daher mit dem gleichen Ziel unterwegs: Klassenerhalt.
In der intensiven Saisonvorbereitung zeichnete sich ab, dass Neuzugang Daniel Schuder bei den 1. Herren eine wichtige Rolle einnehmen sollte. Die Reserve zeigte, dass sie unter dem neuem Trainer Philipp Miletzki Lust auf die Saison hatte und sich auf die ersten Wettkämpfe freute.
Saisonstatistik
Um es vorwegzunehmen: beide Mannschaften erreichten das Saisonziel und sicherten die Klasse! Am Ende der Saison belegte der TSV Obermelsungen in einem Herzschlagfinale den 12. Platz mit 33 Punkten. Die Bilanz von 9 Siegen, 6 Unentschieden und 15 Niederlagen spiegelte eine denkbar anspruchsvolle Saison wider. 50 geschossene Tore standen 67 Gegentoren gegenüber. Bemerkenswert war in jedem Fall die Endphase, als das Team um Trainer Jonas Jacob in den letzten fünf Spielen ungeschlagen blieb und somit die Konkurrenz auf die Plätze verwies.
Der TSV Obermelsungen II startete stark und lag nach Abschluss der Hinrunde auf einem guten sechsten Platz. Leider konnte diese Leistung in der Rückrunde nicht mehr bestätigt werden und es wurden in 12 Spielen nur noch zwei Siege sowie ein Unentschieden eingefahren. Dennoch sicherte sich das Team den Klassenerhalt frühzeitige und schloss mit 25 Punkten sowie einem Torverhältnis von 37:51 die Serie auf dem 11. Platz ab.
Saisonhöhepunkte
Angetrieben von einer grundsätzlichen Euphorie mit der jedes Gruppenliga-Spiel „genossen werden“ sollte, bot die Saison 2023/2024 tatsächliche einige Höhepunkte für Spieler und Anhänger des TSV Obermelsungen. Da waren vor allem erfolgreichen Stadtderbys gegen den Melsunger FV zu nennen, in denen der TSV einen Heimsieg und auswärts ein Unentschieden holte. Im Grunde genommen bestritt Obermelsungen sogar zwei Heimspiele. Denn bei der Auswärtspartie mobilisierte sich das ganze Dorf und machte sich in grüngekleidet als organisierter Fanmarsch auf den Weg, um die Mannschaft lautstark zu unterstützen.
Ein 3:1 gegen den späteren Meister TSV Wabern im Heimspiel zeigte das ganze Potenzial der Mannschaft auf. Unvergesslich wird auch das wahnwitzige 12-Tore-Spektakel gegen die SG Goddelsheim bleiben. In der ersten Halbzeit der Hinrundenpartie fiel mit sechs Treffern erst die Hälfte aller Tore. Dabei lag der gastgebende TSV nach 20 Minuten und drei Torschüssen gleich mit 0:3 hinten. Das Team um Doppeltorschütze Simon Heimann zeigte jedoch Charakter und münzte ein zwischenzeitliches 5:5 noch in einen 7:5 Sieg durch zwei Tore in der Nachspielzeit um.
Über allem stand jedoch der grüne Rauch am letzten Spieltag als sich Obermelsungen mit einem schwer erkämpften 1:1 Unentschieden gegen den TuSpo Mengeringhausen den Klassenerhalt in der Fußball-Gruppenliga sicherte. Nach einer diskutablen roten Karte verteidigte die Mannschaft in Unterzahl auch in der fünfminütigen Nachspielzeit den letzten nötigen Punkt und freute sich anschließend über den dramatischen Saisonverlauf.
Einzelleistungen
Beide Teams betonten, dass die Erfolge nur als Mannschaft möglich waren und sicherlich ist es immer schwierig einzelne Spieler hervorzuheben. Trotzdem zeigten einige Spieler im Laufe der Saison, dass sie zu etwas ganz besonderem fähig sind. Allen voran Mannschaftskapitän Daniel Schuder, der mannschaftsintern zum wertvollsten Spieler gewählt wurde. Offensiv-Tank Robin Kästner war mit 10 Toren der beste Torschütze des Teams und verwies unter anderem seinen Bruder Philipp Kästner mit fünf Treffern auf den zweiten Platz. Jungstürmer Benedikt Kaiser glänzte mit fünf Torvorlagen und war maßgeblich an der Offensivpower beteiligt, während Dauerläufer Niklas Hruschka in allen Spielen auf dem Platz stand. Tom Lohr hielt in vielen Spielen was möglich war und Abwehrspezialist Johannes Posev glänzte neben seiner Übersicht auch als trickreicher Standardschütze, bei der er schon einmal eine Ecke direkt verwandelte. Sein Bruder Eduard Posev setzte sich mit seinem Tor zum Klassenerhalt vermutlich selbst ein Denkmal am Roten Rain.
In der Reserve taten sich vor allem die „Youngsters“ hervor. Nicolas Licht und Kevin Strulik erzielten mit jeweils vier Treffern die meisten Tore. Kevin Strulik schaffte es in 18 Spielen sogar insgesamt fünfmal in die Elf der Woche. Mit 1.787 Minuten stand Abwehr-Hüne Fabian Lohr am längsten auf dem Platz, während Gantushig „Gana“ Erdene-Ochir mit 10 Einwechslungen der variabelste Spieler war.
Verletzungsmisere
Es ist zu erwähnen, dass vor allem die 1. Herren in der Saison vom Verletzungspech verfolgt wurde. Führungsspieler Dalip „Tatti“ Cemeri fiel schon früh mit einer Knieverletzung aus, die ihm weitere Spiele nicht mehr erlauben sollten. Neuzugang David Ziegert hatte immer wieder mit muskulären Problem zu kämpfen und Simon Heimann beendete im Winter gar seine Karriere aufgrund von immer wiederkehrenden Verletzungen. Umut Demircan plagten nach zwei Kreuzbandrissen häufig Knieschmerzen und so stand er nur eingeschränkt zur Verfügung. Rückhalt Tim Ellrich musste neben seinen beruflichen Einsätzen auch eine Fußverletzung auskurieren und konnte insgesamt nur sechs Spiele bestreiten.
Trainer und Taktik
Trainer Jonas Jacob zeigte sich bei den 1. Herren als Taktikfuchs und stellte die Mannschaftstaktik zu Beginn der Rückrunde um. Die taktische Änderung ging mit einem anderen Ansatz im Spielsystem einher, was den Abwehrverbund stabilisierte und zugleich die eigene Torgefahr erhöhte.
Trainer Philipp Miletzki hatte bei den 2. Herren seine Aufstellung und System in der Hinrunde eigentlich gefunden. Aufgrund von Spielerausfällen dünnte sich der Kader im Laufe der Saison leider zunehmend aus. Durch die notwendige Personalrotation konnte die Mannschaft Spielzüge und Taktik nicht verinnerlichen und musste nahezu in jedem Rückrundenspiel mit veränderter Aufstellung auflaufen.
Fans und Atmosphäre
Einen großen Anteil an der erfolgreichen Saison hatten die Fans. Die Unterstützung war herausragend und selbst weite Auswärtsfahrten nahmen die Anhänger auf sich, um dabei zu sein. Im Schnitt kamen 150 Zuschauer zu den Heimspielen an den Roten Rain. Der leidenschaftliche Support sorgte nicht zuletzt beim Lokalderby gegen den Melsunger FV für eine einzigartige Atmosphäre.
Ausblick auf die nächste Saison
Mit dem Ende der Saison beginnen sogleich die Vorbereitungen auf die kommende Saison 2024/2025. Mit gezielten Verstärkungen will sich der TSV Obermelsungen in beiden Ligen etablieren und ein weniger dramatisches Saison-Finale anpeilen. Das Vereinsumfeld wird mit einer Erweiterung der Spiel- und Trainingsfläche aufwarten, um bestmögliche Bedingungen zu schaffen.
Bei weiterem Interesse für den TSV Obermelsungen als Spieler, Anhänger, Offizieller, Sponsor, Ehrenamtlicher verweist der Verein auf folgende Kontakdaten:
Trainer 1. Herren: Jonas Jacob, Tel. 0162 7202 326
Trainer. 2. Herren: Philipp Miletzki, Tel. 0152 0685 0371
Vorstand: Ralf Hruschka, Tel. 0176 4135 6771
(Ansprechpartner für Sponsoring, Ehrenamt, Vereinsinformationen)